Windows 10 Support-Ende:
Was Unternehmen jetzt wissen müssen
Am 14. Oktober 2025 hat Microsoft den offiziellen Support für Windows 10 eingestellt. Für Millionen Unternehmen weltweit bedeutet dies einen entscheidenden Wendepunkt in ihrer IT-Strategie.
Die aktuelle Situation
Mit dem Support-Ende am 14. Oktober 2025 stellt Microsoft keine Sicherheitsupdates, Fehlerbehebungen oder technischen Support mehr für Windows 10 bereit. Allein in Deutschland sind rund 32 Millionen Computer betroffen – viele davon in mittelständischen Unternehmen.
Die gute Nachricht: Im Europäischen Wirtschaftsraum hat Microsoft den kostenlosen Support bis Oktober 2026 verlängert, sofern Nutzer ein Microsoft-Konto verwenden. Dies verschafft Unternehmen eine wichtige Atempause.
Die größten Risiken für Unternehmen
Sicherheitslücken: Ohne regelmäßige Updates bleiben neu entdeckte Schwachstellen offen. Cyberkriminelle nutzen gezielt ungepatchte Systeme für Angriffe.
Compliance-Probleme: Viele Branchen und Vorschriften wie DSGVO, ISO 27001 oder NIS2 verlangen den Einsatz aktueller, sicherer Systeme. Der Weiterbetrieb von Windows 10 kann zu rechtlichen Konsequenzen führen.
Produktivitätsverluste: Neue Software und Hardware sind zunehmend nicht mehr mit Windows 10 kompatibel. Microsoft 365-Apps werden ab Oktober 2025 offiziell nicht mehr unterstützt – Sicherheitsupdates gibt es jedoch noch bis Oktober 2028.
Handlungsoptionen für Unternehmen
1. Upgrade auf Windows 11
Die naheliegendste Lösung ist der Umstieg auf Windows 11. Allerdings stellt Microsoft hohe Hardwareanforderungen: Intel-Prozessoren ab der 8. Generation (2017), AMD Ryzen ab Generation 2 (2018) sowie zwingend TPM 2.0 und UEFI-Boot.
Vorteile: Moderne Sicherheitsfeatures, bessere Performance, voller Support und Updates.
Herausforderung: Viele ältere Geräte erfüllen die Systemanforderungen nicht und müssen ersetzt werden.
2. Extended Security Updates (ESU)
Microsoft bietet Unternehmen Extended Security Updates an, um Windows 10 weiterbetreiben zu können:
- 1. Jahr: 61 US-Dollar pro PC
- 2. Jahr: 122 US-Dollar pro PC
- 3. Jahr: 244 US-Dollar pro PC
ESU endet spätestens im Oktober 2028 und ist als Übergangslösung gedacht, nicht als dauerhafte Alternative.
3. Alternative Betriebssysteme
Für Unternehmen mit älterer Hardware kann der Wechsel zu Linux-Distributionen eine Option sein. Dies erfordert jedoch Umschulungen und kann bei spezieller Fachsoftware zu Kompatibilitätsproblemen führen.
4. Hardware-Modernisierung
Viele Unternehmen nutzen das Support-Ende als Chance zur IT-Modernisierung. Refurbished Hardware bietet dabei eine kosteneffiziente und nachhaltige Alternative zu Neugeräten – mit bis zu 40 Prozent geringeren Kosten.
Was jetzt zu tun ist
Unternehmen sollten nicht bis zur letzten Minute warten:
- Bestandsaufnahme: Erfassen Sie alle Geräte mit Windows 10 und prüfen Sie deren Windows-11-Kompatibilität
- Migrationsplan: Entwickeln Sie eine klare Strategie mit Zeitplan und Budget
- Prioritäten setzen: Beginnen Sie mit kritischen Systemen und Abteilungen
- Schulungen planen: Bereiten Sie Mitarbeiter auf Windows 11 vor
- Datensicherung: Sichern Sie alle wichtigen Daten vor der Migration
Fazit
Das Windows 10 Support-Ende ist kein Weltuntergang, aber ein klarer Weckruf für Unternehmen. Wer jetzt nicht handelt, riskiert Sicherheitslücken, Compliance-Verstöße und steigende Kosten. Der Umstieg auf Windows 11 oder alternative Lösungen ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit für zukunftssichere IT-Infrastrukturen.
Die verlängerte Supportfrist bis Oktober 2026 im EWR bietet zusätzliche Zeit – diese sollte konsequent für eine strukturierte Migration genutzt werden.
Stand: Oktober 2025
